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Denke einfach

Viele Entwickler, gerade im Bereich der neuen Techniken, sind neugierig und versuchen gerne etwas neues.

Das führt manchmal zu folgender Situation, die ich hier bildlich beschreiben möchte:

Es ist ein Bild an die Wand zu hängen.

Die erfahrenen Entwickler nehmen einen Hammer und schlagen einen Nagel in die Wand.

Einige Entwickler sind der Meinung: „Tunnelbohrmaschinen sind Open-Source“ oder „Wir haben eine Unternehmenslizenz für Tunnelbohrmaschinen“ sowie „Ich habe gelesen, wie man eine Tunnelbohrmaschine bedient“.

Nun sind einige Wände aus Beton, da kann man keinen Nagel einschlagen. Nun steigen einige weitere Entwickler auf die Tunnelbohrmaschine um.

Und einige, insbesondere Projektleiter, meinen „Da nehmen wir etwas Geld in die Hand und kaufen einen Luftdübel, den hat mir letzte Woche der Software-Anbieter XY empfohlen“. Der ‚Luftdübel‘ ist ein tolles Produkt, einfach den Luftdübel in die Luft stecken, Schraube rein drehen, kann bis zu 5 Tonnen belastet werden.

Der erfahrene Entwickler nimmt seine Schlagbohrmaschine, damit ist das Loch schnell in der Wand, einen käuflichen Dübel plus Schraube rein, und das Bild kann aufgehängt werden.

Frameworks, Bibliotheken und ähnliches müssen für viele Anwendungsfälle passen und sind häufig aus diesem Grund komplex im Aufbau und im Einsatz.
Meist setzen sie noch weitere Frameworks, Bibliotheken und ähnliches mit einer bestimmten Versionsnummer voraus.
Komplex wird es, wenn für die Problemlösung Funktionen aus zwei Bibliotheken zu nutzen sind, die aber jeweils von einer dritten Bibliothek eine jeweils unterschiedliche Version benötigen.
Kann man den Einsatz eines grossen Frameworks durch das Schreiben von hundert Zeilen Code vermeiden, ist die selbstgeschriebene, nur für den bestimmten Zweck gedachte einfache Lösung besser, insbesondere in der Wartung über den Lebenszyklus der Anwendung.